Pekingese
Große Augen, flache Nase und sehr viel Fell: Im Lauf der Jahrhunderte hat der ehemalige Tempelwächter sich sehr verändert. Heute ist der Pekingese ein bis zu 5,4 Kilogramm leichter Hund mit üppigem Haarkleid. Dabei ist das Deckhaar lang, gerade und fühlt sich etwas harsch an. Die Unterwolle hingegen ist weich und sehr dicht. Laut Standard ist eine Maske erwünscht: Hierunter wird die dunkle Pigmentierung von Nase, Lefzen und Lidrändern verstanden. Auffallend am Pekingesen ist der im Verhältnis zum Körper massige Kopf mit dem flachen Profil und den großen Augen. Er trägt seine Rute hoch angesetzt über dem Rücken und leicht zur Seite gebogen.
Erziehung
Die ehemaligen Tempelwächter gelten als kluge Charakterköpfe. Sie sind recht eigenwillig, doch wenn sie in Stimmung sind, können sie auch anhänglich und sehr verschmust sein. Ihre Freunde suchen sie sich allerdings selbst aus. Fremden gegenüber sind die Löwenhunde meist sehr distanziert – der Pekingese braucht eine gewisse Zeit, um mit neuen Bekanntschaften warm zu werden. Ein Pekingese, der sich nicht langweilt und ausreichend Gesellschaft hat, wird Fremde zwar bellend anzeigen – schließlich fließen immer noch die Gene der Wächter durch seine Adern – dabei aber nicht übermäßig kläffen. Übrigens ist Ruhe auch dem Vierbeiner wichtig: Er mag keinen Trubel und sollte Sie weder auf laute Partys noch auf den Weihnachtsmarkt begleiten müssen. Trotz seiner kleinen Größe neigen die Vertreter der Rasse zu Dominanz gegenüber Mensch und Tier – die Erziehung eines solchen Hundchens erfordert also Know-how, Konsequenz und Geduld. Es empfiehlt sich der Besuch einer Hundeschule, wo der Vierbeiner auf Artgenossen trifft und Sie außerdem Unterstützung bei der Erziehung des kleinen Eigenbrötlers erhalten. Achten Sie auf eine Hundeschule, die die Eigenarten dieses stolzen Hundes kennt.
Ernährung
Da der Pekingese klein ist und aufgrund der eher gemütlichen Lebensweise nicht viel Energie verbrennt, ist sein Energiebedarf vergleichsweise gering. Umso wichtiger ist, dass seine Nahrung hochwertig ist, um ihn mit allem zu versorgen, was er braucht. Gönnen Sie Ihrem Gefährten ein gutes Futter mit Fleisch an erster Stelle der Zutatenliste und am besten ohne Getreide. Pekingesen neigen nicht zu Übergewicht, dennoch sollten Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig wiegen, um einer eventuellen Zu- oder Abnahme rechtzeitig entgegenwirken zu können. Sollten Sie das Futter umstellen wollen, ist es besser, langsam vorzugehen und jeden Tag etwas mehr des neuen Futters in das bekannte zu mischen – so vermeiden Sie, dass Ihr Pekingese mit Verdauungsbeschwerden auf den neuen Napfinhalt reagiert. Geben Sie Leckerlis am besten nur in Form gesunder Hundesnacks ohne Zucker und mit viel Fleisch, beispielsweise als Zahnpflege-Snacks. Auch Trockenkauartikel für kleine Hunde oder Kaustangen können Sie Ihrem Liebling guten Gewissens regelmäßig reichen. Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner immer Trinkwasser zur freien Verfügung hat.
Gesundheit
Unter anderem aufgrund der kurzen Kopfform haben auch heute noch viele Pekingesen mit Problemen zu kämpfen. Vor dem Kauf eines solchen Hundes sollten Sie sich intensiv mit dem Züchter über dessen Zuchtziele austauschen, denn Extreme sind bei dieser Rasse unbedingt zu vermeiden. Ein zu kurzer Fang führt zu Atemproblemen und beeinträchtigt die Lebensqualität. Übermäßiges Fell schränkt die Bewegungsmöglichkeiten des Hundes ein. Die Gesundheit sollte im Vordergrund stehen. Selbst bei einem Pekingesen mit besten Voraussetzungen ist darauf zu achten, dass Augen und Nase besonders empfindlich und anfällig für Probleme sind. Die Hautfalte im Gesicht neigt zu Entzündungen – trotz der Zucht mit Hunden, die dieses Problem nicht haben, kann diese Neigung bei ihren Nachfahren auftauchen, wenn auch die Wahrscheinlichkeit bei entsprechender Selektion geringer ist. Zudem verträgt der Löwenhund Wärme schlechter als viele andere Hunde, weswegen ihm im Sommer unbedingt ein kühles Plätzchen einzurichten ist und jegliche Anstrengungen in Hitze zu unterlassen sind. Wenn wir über die Gesundheit von Pekingesen sprechen, so sind auch Probleme bei der Geburt zu erwähnen: Aufgrund des kleinen Beckens im Verhältnis zum großen Kopf der Welpen kommt es hier weitaus häufiger als bei anderen Rassen zu Schwierigkeiten, bei denen ein Tierarzt hinzugezogen werden muss.
Pflege
So klein der Hund, so aufwändig ist in diesem Fall die Fellpflege. Wer sich für einen Mitbewohner dieser Rasse entscheidet, sollte gerne mit Kamm und Bürste arbeiten – und zwar täglich. Das üppige Haarkleid muss insbesondere während des Fellwechsels täglich gebürstet werden, um für den Pekingesen schmerzhafte Verfilzungen zu vermeiden. Zudem sollten Sie nach jedem Gassigang schauen, ob sich kleine Mitbringsel im Fell gesammelt haben: Befreien Sie Ihren Gefährten von hängengebliebenen Zweigen oder Blättern. Sie sollten Ihren Pekingesen nicht häufiger als alle zwei Monate baden. Verwenden Sie dann ein mildes Hundeshampoo, denn seine Haut ist recht empfindlich. Kontrollieren Sie mindestens einmal im Monat, beim älteren Tier auch häufiger, die Krallenlänge. Denn da der Pekingese eher zu den gemütlichen Rassen zählt und zudem sehr leicht ist, laufen viele der Hunde sich ihre Krallen nicht ausreichend ab, so dass Sie mit einer Krallenschere nachhelfen sollten, um Ihren Gefährten vor schmerzhaften Verletzungen zu schützen. Die Hängeohren mit dem langen Fell sollten täglich kontrolliert und, wenn notwendig, mit einem Ohrenreiniger für Hunde gereinigt werden. Ansonsten können sich in der feuchtwarmen Ohr-Umgebung schnell Entzündungen bilden. Reinigen Sie bei Bedarf außerdem die Augen Ihres Pekingesen.
Ein Familienhund.?
Ein ideales Zuhause für einen Pekingesen ist bei einer alleinlebenden Person, gerne auch älter, die viel Zeit für ihn mitbringt. Er schätzt das gemütliche Beisammensein mit seinem Lieblingsmenschen und ist nicht gerne allein. Zuviel sollte allerdings auch nicht los sein: Trubel ist dem kleinen Vierbeiner eher unangenehm. Ein Pekingesen kann problemlos in einer Stadtwohnung gehalten werden. Zudem eignet er sich für Anfänger, diese sollten sich aber vor seinem Einzug intensiv mit Hundeerziehung auseinandergesetzt haben und sich außerdem gut über die Fellpflege informieren, denn diese ist bei der Rasse vom Zeitaufwand her keinesfalls zu unterschätzen. Manchmal können Pekingesen auch prima in einer Familie mitlaufen, allerdings haben sie meist eher die Tendenz, sich einem einzelnen Menschen besonders anzuschließen. Mit Kindern können sie tendenziell nicht viel anfangen. Insbesondere bei kleinen Kindern ist darauf zu achten, dass der Pekingese sich zurückziehen kann und dass das Kind von klein auf einen rücksichtsvollen Umgang mit dem wuscheligen Hund lernt. Kurzum: Wer einen Familienhund sucht, ist mit dieser Rasse nicht immer gut beraten.